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Die Arbeit eines Bergmanns war immer hart und voller Entbehrungen. Die Suche nach den Schätzen aus dem Inneren der Erde führte auch zur Gründung der Bergstadt Schneeberg. Der Legende nach suchte im Jahre 1470 ein Bergmann aus dem nahen Schlema Eisenstein. Das, welches er fand, war jedoch nicht geeignet, um es zu Stabeisen zu schmieden. In seiner Sorge wandte er sich an einen vorbeireisenden Handelsreisenden um Rat. Dieser nahm eine Probe mit nach Nürnberg. Die Laboranten, die er fragte, schmelzten Silber von edelster Reinheit aus der Probe. Um diesen Schatz zu heben, fuhr er erneut nach Sachsen.
Nach diesem Geschehen hatte man im Jahre 1470 den "rechten Putzen beyn Haaren gekrieget", so daß bald ein großes "Berggeschrey" über das ganze Land von den reichen Silberfunden berichtete. Schnell verbreitete sich die Kunde vom „neuen Anbruch auf dem Schneeberg“. Ab 1471 wächst rasch ein Ort, der bereits zehn Jahr später das Recht einer „freyen berkstatt“ bekommt, von der später Georgius Agricola sagte: "Unter allen Bergstädten Deutschlands war Schneeberg am reichsten an gediegen Silber". Um 1478 zählte man bereits 167 Gruben in Abbau und 13 Stolln lösten die Gruben vom Grundwasser.
Die schäsischen Fürsten erkennen schnell, welchen Reichtum hier die Erde birgt. Herzog Albrecht, als Kind einst spektakulr von Rittern hierher entführt, läßt sich 1477 auf seinem Pferdesattel 70 Meter in die Grube hinab, um an einer einzigartigen Tafel zu speisen. Die Speisen werden auf einem Silberblock serviert, der zwei Meter lang, zwei Meter breit und einen Meter hoch ist. Manche Legende, die noch heute in der Stadt lebt, ist mit dieser Geschichte verbunden. Aber schon gegen Ende des 16. Jahrhunderts begann der Verfall der Silberproduktion. Die Erschöpfung der Silbererze bedeutete aber nicht - wie in anderen erzgebirgischen Bergbaurevieren - den Niedergang des Bergbaus.
Man entdeckte und nutzte die Verwendungsmöglichkeiten der paragenetisch mit dem Silber verbundenen Erze der Metalle Nickel, Wismut, Uran - vor allem aber des Kobalts, aus dem sich ein tiefblauer Farbstoff herstellen läßt. Das Blau der Delfter Kacheln, das Blau im Venezianischen Glas und selbst im chinesischen Porzellan hat seinen Ursprung in den kursächsischen Blaufarbenwerken rund um Schlema und Schneeberg. Und auch die gekreuzten Schwerter des weltbekannten Signets des Meißner Porzellans wurden mit Schneeberger Kobaltblau gezeichnet.
Bergbau wird über 500 Jahre die Geschicke der Stadt bestimmen. Bis in unsere Zeit hinein sind diese Zeugnisse der Geschichte sichtbar geblieben und entstehen heute neu bzw. werden durch viele fleißige Hände gepflegt und erhalten.
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Steigerlied
1. Glück auf! Glück auf! Der Steiger kommt! Und er hat sein helles Licht Bei der Nacht, Schon angezündt.
2. Hat's angezünd't, Es gibt ein'n Schein, Und damit so fahren wir Bei der Nacht Ins Bergwerk nein.
3. Ins Bergwerk ein, Wo Bergleut sein Wir hau'n das Silber fein, Bei der Nacht Aus Felsenstein.
4. Aus Felsgestein, Graben sie das Gold Und dem schwarzbraunen Mägdelein, Bei der Nacht Dem sein sie hold.
5. Und kehr' ich heim Zum Schätzelein, So erschallt des Bergmanns Ruf Bei der Nacht, Glück auf! Glück auf!
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